Interview mit Prof. Michaela Krützen
VOR DER VORLESUNG
Adelinde: Wie heißt du eigentlich?
Prof. Krützen: Mein Name ist Michaela Margarete Krützen.
Adelinde: Wie alt bist du?
Prof. Krützen: Ich bin schon 61 Jahre alt, das ist ganz schön oll.
Adelinde: Wie dreht ihr eigentlich Filme oder drehst du überhaupt Filme?
Prof. Krützen: An dieser Hochschule, an der ich bin, das ist die Hochschule für Fernseh und Film. Das Wichtige ist, dass nicht ich Filme drehe, das Wichtige ist, dass unsere Studenten und Studentinnen Filme drehen und die sollen berühmte Regisseurinnen und Regisseure, Kameraleute oder Drehbuchautoren werden und auch noch ein paar andere Berufe.
Adelinde: Ja, aber wie dreht ihr denn jetzt eigentlich?
Prof. Krützen: Wir haben beispielsweise nicht nur Kameras hier, jede Menge, ein ganzer Raum voller Kameras, sondern wir haben ein großes Studio, so ein richtiges Studio, in dem man drehen kann und die Studierenden lernen, wie man so einen Film dreht. Das macht man in seinem Studium hier.
Adelinde: Wann ist eigentlich der erste Film gedreht worden?
Prof. Krützen: Ja, soll ich euch das wirklich verraten? Dann ist doch meine ganze Vorlesung hinüber! – Okay, ich sag’s euch, aber ihr dürft es keinem weitersagen. Also 1895, das kann man sich jetzt gar nicht vorstellen. Ich bin ja 61 Jahre alt, ich bin 1964 geboren – mein Papa ist natürlich älter, der ist 1943, reicht auch noch nicht, aber mein Opa, von dem es ein Foto gibt, der ist genau 1895 geboren. Mein Opa ist genau geboren worden, als der allererste Film gedreht wurde.
Adelinde: Also ist er mit dem Film geboren worden.
Prof. Krützen: Das wusste er natürlich nicht, weil er noch ein Baby war.Er war ein Säugling und in der Zeit ist der erste Film gedreht worden. Mit anderen Worten: euer Urururopa vielleicht. Fragt mal in eurer Familie nach, wann die Urururgroßeltern geboren worden sind, dann kommt das beinah hin.
Emma: 1 Jahr später!
Prof. Krützen: Du weißt, wann dein Urururopa geboren wurde?
Emma: Ja, das steht irgendwo, ich weiß nicht mehr genau wo.
Prof. Krützen: Das kommt ungefähr hin. Noch eine Sache: Der Trick an der Vorlesung später ist, dass ich am Ende zu euch sage, ihr habt doch bestimmt in der Familie irgendwo ein Handy und dann könnt ihr mal ausprobieren, ob ihr einen Film drehen könnt, der genauso aussieht wie die allerersten Filme.
Adelinde: Ich kann mein Handy nur 30 min haben. Ich weiß nicht, ob das geht.
Prof. Krützen: Das schaffst du – soll ich dir sagen, warum du das schaffst? Weil die allerersten Filme nur 50 Sekunden lang sind und die zeig ich euch gleich. Mit anderen Worten schafft ihr das locker so einen Film nachzumachen.
Adelinde: Da kann ich ja gleich 2 machen.
Emma: Da kannst du ja gleich 9 machen!
Interview von den KinderUni-Reporterinnen Adelinde und Emma
NACH DER VORLESUNG
Julia: Wie lange arbeiten Sie hier schon?
Prof. Krützen: Ich bin hier schon unglaublich lange. Ich habe angefangen mit dem Beruf, als ich 23 Jahre war und jetzt bin ich 61 Jahre alt. Also schon über 30 Jahre, fast 40.
Julia: Und was machen Sie genau?
Prof. Krützen: Ich mach hier Vorlesungen und Seminare zum Thema Filmgeschichte, also alte Filme, Filmanalyse, also wie sind Filme aufgebaut und Filmtheorie.
Carlo: Du hast doch auch mal in einem Film mitgespielt?
Prof. Krützen: Ja, hab ich.
Carlo: Und wie hieß der Film?
Prof. Krützen: Der Film hieß Shiwa und die Galgenblume.
Carlo: Shiwa und die Galgenblume?
Prof. Krützen: Und der war ganz schlecht. Ich bin keine gute Filmemacherin – ich bin ne gute Professorin, aber keine gute Filmemacherin.
Interview von den KinderUni-Reporter*Innen Carlo und Julia